NTRI: flexible Wohnungsplanung

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Posted by imoo2018 on 07-06-2018 - Last updated on 16-04-2021

- Fortschritt und Technologie - Bürokratie - Demografie - Verkehrs(kollaps) - Alltagssorgen - Altern - Lebensabschnitte - Lebenslanges Lernen - Immer länger arbeiten - Flexibilität - Gesundheit(serhaltung) - Vernünftiges Miteinander / Soziale Kontakte

Einige Leser werden sich nun Fragen, was hat die Stichpunktliste von oben mit dem eigentlichen Thema zu tun? 

Zwei Dinge: 
a) Sie beinhaltet all die Themen, die unsere Regierung und bisherigen Regierungen nicht oder nur in Teilen bearbeitet bzw. umsetzt. Ob nicht gewollt oder nicht gekonnt, stellen wir jedoch nicht zur Diskussion. Fakt ist, es muss schnell was passieren. Auch das Thema Entscheidungen und Visionen ist hier ein ganz großer Punkt.

Flexible Wohnungen könnte ich nur Planen, wenn ich die Wünsche und Anforderungen der Bewohner kenne. Jetzt und in 20 Jahren. Und die sind ebenso vielfältig wie wir Menschen es sind.

Um tatsächlich etwas zu verändern müssten zunächst viele kleine Dinge betrachtet und tatsächlich angepasst werden. Wäre möglich. Sollte schnell umgesetzt werden.

Rahmenbedingungen:

a) Allen Voran das Baurecht. Was nützt mir Digitalisierung und IoT in der Wohnung, wenn ich noch nicht mal Anträge online einreichen kann? Oder Anträge Wochen/Monatelang nicht oder nur unzureichend bearbeitet werden. Hier müsste sofort 2020ff greifen. Umsetzung der Digitalisierung in Verwaltungen, Katasteramt, Liegenschaftsämtern, Bauämtern und Co. 
b) Vorschriften müssen ausgemistet werden. Aufräumen mit Altlasten. Auch mit dem Denkmalschutz. Wie viele Gebäude vergammeln, weil irgendwann vor 30 Jahren ein Mitarbeiter einer Behörde hier eine solche Bestimmung getroffen hat. Nicht falsch verstehen. Es soll und muss soetwas geben. Es muss jedoch auch die Möglichkeit der Transparenz und die Revision geben. So kann es in 2018 auch nicht sein, dass solche Register nicht online einsehbar sind.
c) Komplexität aus allen Vorgängen raus nehmen. Vom Antrag bis zur Fertigstellung.
Damit meine ich nicht, die Sorgfaltspflicht auszuschalten. Es muss weiter Brandschutz, Flächenbeschränkungen und Sonstiges geben. Nur eben schneller und einfacher. 

Der Faktor Mensch:

a) Was muss der Mensch der Zukunft leisten? Woran setzt er seine Prioritäten? Was passiert im Gegenzug, wenn IoT und Digitalisierung z.B. Jobs verändern (oder sogar rationalisieren)?
b) Er braucht lebenslanges Lernen, soziale Kontakte und Interaktionen (bis ins hohe Alter). Er wird jedoch durch die gefordertete (oder nötige) Flexibilität für die Zukunft nicht sein Leben lang am gleichen Ort verweilen. Maximal in Lebensabschnitten. Kleinkindern, Schulkinder etc 
c) Was braucht er nicht (oder möchte er nicht) Komplizierte Technik in seinen eigenen 4 Wänden. Für jeden Fehler einen anderen Techniker. Fragen wir uns doch mal, für wie viele schon ein neuer Router oder der Wechsel eines DSL-Vertrages für Aufwände erzeugt. Oder wie viele Nerven eine Heizung kostet, wenn Sie mal ausgefallen ist. Zurück zur Einfachheit (wobei mir bewusst ist, dass das nicht von heute auf Morgen geht oder generell einfach zu machen ist).

Lebensräume:

a) Wo verbringen wir tatsächlich die meiste Zeit unseres Lebens? Bei der Arbeit, Einkaufen, auf der Straße im Stau, in der Schule, Kita etc. Natürlich bestimmt durch den jeweiligen Lebensabschnitt. Später, sofern man diesen Abschnitt erreicht, in Begegnungstätten, Gemeindezentren etc. (sofern ich ggf. Mobil bin) und beim Arzt (soziale Minimalaktion)
b) Was benötige ich in der überwiegenden Mehrheit dieser Zeit immer (als sog. Minimalanforderung):
- Schlafzimmer
- Bad/WC (als Wohlfühloase)
- Küche
- Vorratsraum
- Wohnzimmer
Und diese Zimmer möchte ich indiviuell gestalten und nutzen dürfen. Wie ich mir mein Leben eben so vorstelle.
c) Was benötige ich weiter (je nach Ort (Land/Stadt) mehr oder weniger?
- Garage(n)
- Fahrradstellplatz/E-Bike/E-Roller etc.
- Stauraum (für meinen Krempel, der sich im Laufe des Lebens so ansammelt)
- ggf. Arbeitszimmer
- Waschküche (oder so...)
- Trockenplatz 

Flexibilität:
Nicht in der jeder Stadt/jedem Ort gibt es Übernachtungsmöglichkeiten. In jungen Jahren mag die Couch noch her halten. Oder der Fußboden. Mit steigendem Alter und dem Verstreuen, wird die mobile Belastung zunehmen. Was also läge näher als z.B. in einigen Straßenabschnitten (z.B. durch Stadt/Gemeinde betrieben) einfache Zimmer oder kleine Wohnungen (mit Parkplätzen) zu vermieten? So können die Eltern auch den Student in Berlin oder München schnell und einfach besuchen. Sind unabhängig und trotzdem fussläufig erreichbar. Oder die Kindern, die ihre Eltern in ihrer angepassten Wohnung (ohne Extras) unkompliziert und unabhängig besuchen können?
Alles Online, Suchen, Finden, Buchen.

....
So es steckt noch viel mehr im Kopf, als das ich alles hier und jetzt aufschreiben könnte.
Ich bin gespannt und freue mich über Austausch, Feedback und konstruktive Kritik.

Tags: Fraunhofer-Institut

Comments

  1. Marc Marc

    Danke für die vielen guten Gedanken. Hast Du auch schon zu dem einen oder anderen konkrete Ideen für Lösungansätze?

  2. imoo2018 imoo2018

    Hallo Marc,

    alle diese Gedanken beinhalten, mehr oder weniger, konkrete Vorschläge. Scheinbar jedoch nicht konkret genug. Vorneweg ein paar Bemerkungen/Gedanken um dann unten das Fazit zu formulieren. Und dann sehr gerne, ein konkreter Vorschlag.

    Dazu muss es jedoch (als ein Bsp vom Anfang) in den Verwaltungen ein krasses Umdenken geben.
    Daneben muss in Sachen IT und Unterstützung massive, zeitnahe Aufbauarbeit geleistet werden. Und das Ganze mit hinreichend Finanzmittel unterstützt werden.

    Dabei meine ich nicht das (tolle?) neue "Ministerium für Verkehr und Digitales", das vornehmlich kein anderes Ziel als "Breitbandausbau und Programmieren für Kinder", zumindest in den Medien, als äußerst dringlich ansieht. Auch wenn es eine "Abteilung Digitale Gesellschaft" gibt.
    (Erneut nicht falsch verstehen. Auch diese Themen sind wichtig. Und müssen bearbeitet werden.)  Und dort sogar das Thema "Digitales Bauen (BIM) genannt wird. Weiter in die Teilbereiche geschaut gibt es in Sachen "Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, einheitliche Standards für jeden Bundesbürger" - Na? - Genau: Nichts.


    Als konkretes Bsp: Nehme eine Suchmaschine deiner Wahl und versuche z.B. nach "denkmalregister" zu suchen. Oder nach "bauantrag online einreichen". (Sind zwei beliebige Beispiele btw.).

    Du wirst feststellen, dass es nur ganz wenige Bundesländer, teilw. auch nur Gebiete gibt, in denen das überhaupt möglich ist. Warum ist das so? Weil jedes Bundesland, bis runter zu jeder Kommune vielfach in Eigenregie handelt. Wie so oft sind Bundesländer mit vollen Töpfen weiter voran an solche, die wenig Finanzmittel für solche (und andere Belange) zur Verfügung haben (Ganz krass im Übrigen auch bei Bildung/(Hoch)Schulen).

    Dumm nur, dass ich mir nicht immer aussuchen kann, wo ich gerade lebe (oder leben will). Thema: Flexibilität, lebenslanges Lernen (und damit auch arbeiten).

    Also liegt es doch Nahe, dass wir hier (im Übrgen ebenso wie im Bereich der Bildung (von Kita bis Hochschule) endlich ähnliche Möglichkeiten in Deutschland vorfinden. (Bsp (Alltagssorgen): Schon mal probiert mit einem Kind der 7. Klasse von Hamburg nach Bayern zu ziehen und diese im gleichen Schul-Level unter zu bringen?). Theoretisch möglich. Ich kann jedoch problemlos in Sachsen-Anhalt meinen Bachelor machen und meinen Master in Paris.

    Fazit und Vorschlag für einen konkreten, kurzfristigen Handlungsbereich:

    Bundesprojekt mit Laufzeit weniger als 6 Monaten zum Aufbau einer einheitlichen Plattform, bundesweit für alle gleich zu Nutzen, um alle wesentlichen Themen wie Bauvoranfrage, Lagepläne, Bauanträge, Denkmalregister, Grundbuch, Beratungsleistung (Via Web, wie beim Arzt), inkl. direkter Bezahlmöglichkeit und Kostenübersicht, mit einer max. Bearbeitungsdauer von x - Werktagen (bei normalen Fällen) in denen ich mir dann (wie im Shop) das Dokument, gesichert, runter laden. Oder auch wieder hoch laden kann. Mit einem Tool, dass es mir ermöglicht die Dokumente ggf. auch direkt zu bearbeiten und wieder zurück zu schicken. Gesichert. Authentifziert über das ein Online-Identverfahren. Oder neuer Personalausweis. Oder auch wie z.B. bei Elster-Online mit Zertifikaten (was ich als wirklich großartigen Schritt sehe und einen echten Mehrwert (dank Digitalisierung) darstellt.

    Wenn wir es jetzt noch schaffen würden das Ganze dabei so einfach zu gestalten (ja, auch Elster-Online), dass es der (in 2020) dann 75 Jahre alte "Lebensleistungsrentner" ohne zusätzliche 3-Jahres Schulung hin bekommt, dann hätten wir in der Tat eine "Digitale Gesellschaft".

    Ich gebe zu, dass hat nun nichts mehr direkt mit "flexibler Wohnplanung" zu tun. Es ist vielmehr das Fundament für die flexible Wohnplanung der Zukunft. Denn auch in 2020ff wird ein Haus (oder ein Container/Modulhaus) immer noch auf einem Fundment sein dasein Fristen. ;-)